Mittwoch, 16. Januar 2013

Weihnachten

Von Weihnachten in Kolumbien habe ich noch garkeine Vorstellung gehabt, soll auch bei allen Familien unterschiedlich ablaufen. Als ich kurz vor Weihnachten zu meiner Familie meinte, ich hätte noch garkeine Geschenke, schauten sie mich nur schräg an und meinten, dass wir uns untereinander garnichts schenken. Eine riesige Erleichterung für mich, natürlich, aber für mich gehörte es schon immer zu Weihnachten dazu. Gekauft habe ich trotzdem keine. Andere Familien die ich kenne, haben sich etwas geschenkt. Es war in jeder Familie anders mit den Geschenken.
An dem 24. Dezember dann habe ich Mittags mit meiner Familie in Deutschland geskypt, die gerade beim Geschenkeauspacken waren, das viel mir natürlich total schwer und ich hatte auch zwischendurch ganz nasse Augen aber es machte Spaß sich doch ein wenig Zu hause in Deutschland zu fühlen. Dass ich an Weihnachten mit meinen Gedanken oft in Deutschland hängen blieb war total natürlich, ich war an Weihnachten noch nie von meiner Familie weg.
An dem Tag haben wir Morgens, Mittags und Nachmittags garnichts getan, es war wie ein ganz normaler Tag. Am Abend dann haben wir uns alle fertig gemacht, mit lauter Musik geduscht, ich und meine Schwester haben Kleider angezogen und ein wenig rumgealbert und dann ging es mir schon gleich viel besser. Ungefähr um halb zehn sind wir dann zu der Oma gefahren und da waren auch noch Onkel, meine Cousine, selbstverständlich mein Bruder, meine Eltern und Tanten und so weiter. 

Es war Anfangs relativ langweilig, da bei Familienfeiern immer ein Stuhlkreis gebildet wird und dort wird sich dann bei viel zu lauter kolumbianischen Musik sich nicht unterhalten, es wurde sich regelrecht angeschrien. Es war echt lustig und einige haben auch zwischendurch getanzt und das Essen wurde vorbereitet. Um kurz vor zwölf waren alle total aufgeregt und haben einen Countdown gezählt bis Punkt Null Uhr, wo es dann Feuerwerk gab und eine Menge Umarmungen. Ja schon richtig, ich rede hier von Weihnachten, was dem Silvester in Deutschland sehr ähnlich ist, und auch dem Silvester hier in Kolumbien. Nach den Umarmungen und den fröhlichen Weihnachtwünschen gab es gleich Essen, natürlich typisch Kolumbianisch. Eine Art Reistasche mit Fleisch und Kichererbsen in Bananenblättern gekocht. 
Nach dem Essen ging die Stuhlrunde so weiter bis ungefähr um halb drei Uhr und dann sind wir nach Hause. Alles in Allem hat mich Weihnachten sehr an Silvester erinnert und auch von meinem Gefühl her, hat Weihnachten 2012 für mich nicht wirklich Stadtgefunden, aber nur dem Gefühl her. Ist auch schwer bei knapp 30°C und kein Geschenkeschoppen die Tage zuvor. Aber ich fande es eine gute Erfahren und werde dieses besondere Weihnachten in Kolumbien nie vergessen.

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